Gottesdienst zum Tag des Flüchtlings

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„Liebe Migranten und Flüchtlinge! Ihr habt einen besonderen Platz im Herzen der Kirche, und ihr helft ihr, die Dimensionen ihres Herzens zu erweitern.

So lautet die Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge im Jahr 2015.
Mit diesem Wort folgt er der unmissverständlichen Aussage Jesu, dass in jedem Not leidenden und Schutz suchenden Menschen Jesus selbst bei uns „anklopft“ und um tatkräftige und möglichst die Notsituation ändernde Unterstützung bittet: „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäusevangelium, Kap.25, Vers 35). In einem besonders gestalteten Gottesdienst zum Tag des Flüchtlings 2017 waren die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 7 und 8 eingeladen, diese grundsätzliche Ansage des Evangeliums in ihrer ganz konkreten Verortung vor den Herausforderungen unserer Zeit auszumachen. So begrüßten die Jugendlichen als Gast und Fachmann in dieser Thematik den Leiter der Vogelsanger Flüchtingsunterkunft, Ralf Hergarten. Dem ehemaligen Schleidener Bürgermeister gelang es in ansprechenden, betroffen machenden, reflektierenden und klar verständlichen Ausführungen, den Jugendlichen einen Eindruck davon zu vermitteln, was in der Großunterkunft für Zuflucht suchende Menschen auf Vogelsang passiert und wie sich der „Alltag“ der schutzbedürftigen Gäste gestaltet. Nicht unerwähnt blieben in seinen Ausführungen dabei die von Anfang an unverhandelbaren „Spielregeln“, an die sich alle zu halten haben.

„Informiert Euch immer aus erster Hand! Plappert nicht unhinterfragt und ungeprüft nach, was an Bierzelttischen oder wo auch immer zum Thema „Flüchtlinge“ behauptet wird!“ So der abschließende Appell des Gesprächsgastes, der sich zudem kompetent und informativ einer Vielzahl von Fragen aus der Clara-Fey-Schulgemeinde stellte.

Die beiden diesjährigen Abiturienten, Roman Kutsch und Nico Schumacher hatten es sich nicht nehmen lassen, den besonderen Gottesdienst mit entsprechenden Liedern zu gestalten. Das Schlusslied „Alle Knospen springen auf“ formulierte in seiner 3. Strophe mit den Wünschen „ Mauern fließen, Stumme grüßen“ exakt die prophetische Gewissheit Papst Franziskus´, der bei seinem Rückflug aus den USA einem Journalisten geantwortet hatte: "Sie wissen, wie Mauern enden: Alle Mauern fallen. Heute, morgen oder in hundert Jahren. Aber sie fallen. Eine Mauer ist keine Lösung."

Bruno Müller


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