Der „Wert“ eines Menschen

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Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 unternahmen im Rahmen des Religionsunterrichts jeweils im Klassenverband eine Exkursion zur ehem. NS-Ordensburg Vogelsang.  Ziel war es, das menschenverachtende nationalsozialistische dem christlichen Menschenbild gegenüberzustellen.

Zunächst einmal wurde die einigen doch noch unbekannte Tatsache vermittelt, dass in unserem direkten Umfeld zwischen 1936 und 1939 eine Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders aufgebaut wurde. Anders als im Schul-Unterricht konnte vor Ort diese Information ganz anders erlebt und erfahren werden. Im Mittelpunkt stand dabei immer der Blick auf den Wert jedes einzelnen Menschen, der im Nationalsozialismus von bestimmten körperlichen und charakterlichen Merkmalen abhängig gemacht wurde. Auf der Homepage der „Seelsorge in Nationalpark Eifel und Vogelsang“ heißt es dazu: „Diese Weltanschauung sowie die in Vogelsang vermittelte ‚religiöse‘ Dimension des Nationalsozialismus fordern Christen (wie auch Angehörige anderer Religionen und Nichtgläubige) heraus, das Spezifische ihres eigenen Gottes- und Menschenbildes in den Blick zu nehmen und sich zu positionieren: Worin liegt für mich Würde und Wert des Menschen begründet? Verstehe ich mich selbst voraussetzungslos wertvoll und angenommen? Wie sehr mache ich meinen persönlichen ‚Lebenswert‘ von meinen körperlichen oder geistigen Fähigkeiten abhängig? Welche Werte ergeben sich für mich daraus für den Umgang miteinander und welche aktuellen und gesellschaftlich relevanten Konsequenzen hat dies für mein Handeln?“

Beim Rundgang durch die Nazi-Architektur Vogelsangs mit dem Pastoralreferenten Georg Toporowsky wurde immer wieder auf diese Fragen eingegangen. Abschließend wurde diesen Eindrücken der Song „Born This Way“ von Lady Gaga und der Film „Butterfly Circus“ entgegengesetzt, um durch weitere Sinneseindrücke zu erarbeiten, dass jeder Mensch Ebenbild Gottes ist und damit gleich an Würde und Rechten.

Das einhellige Echo der Klassen am Ende des Tages: Alle waren begeistert von den eindrucksvollen Vorträgen und dankbar für eine bereichernde Erfahrung.

Antje Berens

 

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