Erstmalige Juniorwahl an der CFS
Ergebnis der Juniorwahl Spiegelbild des gesamtgesellschaftlichen Trends – CDU wird stärkste Kraft vor der AfD – Kleine Parteien erfreuen sich großer Beliebtheit
Anlässlich der diesjährigen Europawahl nahmen an der CFS alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 8, 9 und 10 an der Juniorwahl teil. Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt, das Heranwachsenden die Möglichkeit gibt, demokratische Prozesse hautnah zu erleben. Unter Federführung des PoWi-Kurses der Klassen 10abc wurde die Juniorwahl in der Woche vor der eigentlichen Wahl des Europäischen Parlaments durchgeführt. Das PZ wurde zeitweise zum Wahlbüro und -raum umfunktioniert und 434 wahlberechtigte Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlhelfer-Teams achteten darauf, dass die Grundsätze und Abläufe einer demokratischen Wahl eingehalten wurden.
Die Parallelen zwischen dem Juniorwahlergebnis an der CFS und dem Ergebnis der „echten“ Europawahl sind unverkennbar. Bei einer Wahlbeteiligung von etwas über 80% der Wahlberechtigten ist vor allem der Stimmenverlust der Regierungsparteien zu bemerken. Sowohl bei der Juniorwahl als auch bei der Europawahl war ein deutlicher Rückgang in der Wählergunst feststellbar. Auffällig ist, dass vor allem „Bündnis 90/DIE GRÜNEN“, die den größten Stimmenverlust im Vergleich zur vorangegangenen Europawahl hinnehmen mussten, abgestraft wurden. Bei der jungen Wählergeneration kann eine konservative Wende und ein deutlicher Rechtsruck konstatiert werden. Während die CDU etwas mehr als ein Drittel der Wählerstimmen bei der Juniorwahl erhielt, konnte die AFD ihren Stimmenanteil auf 15% steigern. Dem gesamtgesellschaftlichen Trend bei den Erstwählerinnen und Erstwählern entspricht auch die Tatsache, dass die „sonstigen Parteien“ viel Zuspruch erhielten. An der CFS konnte beispielsweise die Partei „Die Partei“ fast so viele Stimmen generieren wie die aktuell im Bundestag vertretene FDP. VOLT und „Bündnis Sahra Wagenknecht“ ergatterten nur eine Stimme weniger als die Grünen.
Die Ergebnisse des Juniorwahlprojekts spiegeln die Dynamik und die Meinungsvielfalt innerhalb der jungen Generation wider und liefern wertvolle Einblicke in ihre politischen Ansichten und Prioritäten. Die Schülerinnen und Schüler erlangen schon vor Erreichen des Wahlalters Kenntnisse zum Ablauf von demokratischen Wahlen und erfahren deren Bedeutung auf praktische Art und Weise. Die Ernsthaftigkeit, mit der ein Großteil der Schülerinnen und Schüler sich auf die Wahl vorbereitete, zeigt, dass die Teilnahme an einem solchen Projekt das politische Bewusstsein und Engagement schon in jungen Jahren fördert und die Jugendlichen darauf vorbereitet, ihre Rolle als aktive Bürger in der Gesellschaft zu übernehmen. Auch wenn die Ergebnisse nicht immer gefallen und einer Aufarbeitung bedürfen, sind solche Initiativen essenziell und sollen auch in den künftigen Jahren ein zentraler Bestandteil der Demokratiebildung an der CFS sein.
Philipp Schuh