Fair gehandelte Schokolade

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Über die vielleicht „fairste Schokolade der Welt“ informierten Schülerinnen und Schüler des CFG an zwei Samstagen im Möbelhaus Brucker. Die Präsenz bei dem Kaller Traditionsunternehmen war Teil eines Schulprojektes mit dem Thema „Nachhaltige Entwicklung in Entwicklungsländern“, das 20 Jugendliche der Q1 des Gymnasiums derzeit unter der Leitung von Kursleiters Niclas Jansen im Unterricht behandeln.

Bei dem Projekt geht es darum, die Menschen am Beispiel Schokolade über die Möglichkeiten von sinnvollen Entwicklungshilfen in armen Ländern Afrikas zu informieren. Diese Länder seien oft sehr reich an Rohstoffen, die jedoch dem Kontinent selbst nicht zugutekämen. Während sich westliche Großkonzerne mit der Weiterverarbeitung dieser Rohstoffe goldene Nasen verdienten, gehe die Mehrheit der Bevölkerung in den armen Ländern leer aus.

Um diesen Missstand zu lindern, hat der Münchener Afrika-Kenner Hendrik Reimers das Startup „fairafric“ gegründet und gemeinsam mit einem deutsch-ghanaischen Team eine Schokolade auf den Markt gebracht, die komplett in Ghana hergestellt wird. Für die Menschen dort bedeutet das sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung durch eigene Umwandlung des Rohstoffes Kakao in das fertige Produkt Schokolade, das schließlich deutlich mehr wert ist als der reine Rohstoff.

Die Menschen in Ghana haben außerhalb der sporadischen Arbeit in Kakaoplantagen kein kontinuierliches Einkommen, oft keine Krankenversicherung und keine Altersvorsorge. Ein Fabrikarbeiter in der Schokoladenproduktion dagegen hat Arbeitssicherheit, bekommt eine Ausbildung, am Monatsende ein Gehalt und später eine Rente.

 „In Ghana produzierte Schokolade schafft vor Ort nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern verfünffacht mit der  Verarbeitung der eigenen Rohprodukte auch das lokale Einkommen“, klärten Marcel Nießen und seine beiden Mitschülerinnen am Samstag die Besucher des Möbelhauses auf.

Inzwischen produziert „fairafric“ in Ghana Schokolade verschiedener Geschmacksrichtungen und mit unterschiedlichem Kakaogehalt. Der Projektgruppe des CFG geht es darum, für die Vermarktung der fairen Schokolade zu werben und die Menschen in der Eifel auf diese Art der Entwicklungshilfe aufmerksam zu machen. Maria Laux: „Wir wollen erreichen, dass die Leute bewusster kaufen.“

Die Reaktionen der Möbelhausbesucher, die von den CFG-Elftklässlern auf das Entwicklungsprojekt angesprochen wurden, seien unterschiedlich gewesen. Nur wenige hätten die Präsentation ignoriert, berichteten Anna Lena Linden und Marcel Nießen: „Wir sind mit der Resonanz zufrieden, die meisten Leute sind interessiert und hören zu.“ Sie hätten zahlreiche Tafeln ghanaischer Schokolade verkauft, obwohl der Preis einer Tafel „fairafric“-Schokolade bei rund drei Euro liegt. Dafür bekämen die Menschen aber auch faire Löhne, denn der größte Teil des Verkaufspreises komme bei ihnen an.  

Die Kursgruppe habe das Projekt in der Schule bereits beim Elternsprechtag vorgestellt und Schokolade aus Ghana verkauft. Im Möbelhaus Brucker habe man jetzt die erste Möglichkeit bekommen, das Projekt einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dafür sei man der Firma sehr dankbar. Das positive Echo ermuntere weitere Aktionen, sei es auf Wochenmärkten oder sonstigen  Veranstaltungen, zu planen. Darüber werde man jetzt mit Kursleiter Niclas Jansen nachdenken.

Schon jetzt steht fest, dass der Verkaufs- und Info-Stand am Samstag, 5. Juli, beim Musical-Abend im Clara-Fey-Gymnasium zu finden sein wird. Wer Interesse an Informationen oder am Kauf von fair gehandelter Schokolade hat, kann sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Informationen gibt es unter www.fairafric.com auch im Internet.

Reiner Züll, Möbel Brucker


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