Was für ein Mensch möchtest Du sein?

Ein herausfordernder Vormittag in Vogelsang

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Nachdenkliche Gesichter hinterließ der Studientag der Klassen 9b und 9e mit ihren LehrerInnen Roswitha Schütt-Gerhards, Jürgen Drewes und Christoph Leisten am 2. Mai in Vogelsang.

Der Ort ist bekannt:

Vogelsang war eine der „Ordensburgen“ der Nationalsozialisten, auf denen die zukünftigen „Führer“ ausgebildet wurden. Die sogenannten Junker wurden hier geistig und körperlich entsprechend dem nationalsozialistischen Idealbild des „Herrenmenschen“ geformt. Hier wurde dem „Führernachwuchs“ beigebracht, dass der Wert eines Menschen angeblich an körperliche und charakterliche Bedingungen geknüpft sei, dass es „lebenswertes“ und „nutzloses“ Leben gibt. Und schließlich: Der Stärkere hat das Recht, den Schwächeren rücksichtslos und brutal auszunutzen und zu beseitigen.

Mit einem Rundgang über das Gelände und durch einzelne Gebäude Vogelsangs wurde die ehemalige Ordensburg erkundet und ihr wahres, erschreckendes Gesicht kennen gelernt. In der Begleitung durch die Nationalparkseelsorge (Andreas Schneider und Georg Toporowsky) wurde den SchülerInnen aber auch sehr deutlich: Es geht nicht in erster Linie um die Vergangenheit, sondern um uns. Heute. Vogelsang verlangt eine Antwort von uns: Wofür und wozu stehe ich eigentlich? Als Christ, Jude, Muslim, Mensch. In welchen Situationen werden auch heute noch Menschen ausgegrenzt, respektlos behandelt, als „unnütz“ dargestellt? Für wen oder was setze ich mich ein, was ist mir wichtig, was lasse ich mir etwas kosten? Es geht um die ewige, universelle Frage, die alle Menschen bewegt: Was für ein Mensch möchtest Du sein?

 


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