Kreisklasse gegen Bundesliga ...

... und was das vergangene Schulfußballjahr sonst noch zu bieten hatte

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Wenn am heutigen Tag das Finalturnier um die NRW-Meisterschaft im Schulfußball angepfiffen wird, könnte der Blick einiger CFS-Kicker wehmütig nach Duisburg wandern. Als drittbeste Mannschaft des Regierungsbezirks Köln hat die Mannschaft der Jahrgänge 2007 und 2008 nämlich nur knapp den Einzug in die landesweite Endrunde verpasst. Statt Traurigkeit überwiegt allerdings der Stolz über die gezeigten Leistungen, die den größten fußballerischen Erfolg in der CFS-Historie ermöglichten.

Aber der Reihe nach: In der Vorrunde konnte die Mannschaft um Spielführer Luke Duwe eigentlich nur das Wetter ausbremsen. Witterungsbedingt musste die Partie gegen die Realschule Bad Münstereifel nämlich verschoben werden. Als der letzte Schnee schließlich auch in der Eifel getaut war, brachte eine dominante erste Halbzeit die Mannen von der CFS auf die Siegerstraße. Obwohl der mit einigen guten Spielern besetzte Gegner in der zweiten Hälfte Nachlässigkeiten in der Schleidener Hintermannschaft ausnutzte und zu einigen Torabschlüssen kam, war der Einzug in die nächste Runde letztlich ungefährdet. In Zülpich traf man auf die dort ansässige Karl-von-Lutzenberger-Realschule. Deren Mannschaft hatte in dieser Altersklasse zuvor die CFS-Realschulmannschaft, die für eine Premiere sorgte und erstmals in der Geschichte des noch jungen Schulzweigs an den Start gebracht werden konnte, eliminiert. Die Revanche für die Niederlage der Schulkollegen gelang eindrucksvoll. Allein Frederik Brück-Thies, der Torjäger vom Dienst, steuerte sechs Treffer zum Sieg und damit zum Gewinn der Kreismeisterschaft bei.

Ohne einige Ausfälle trat man in der Bezirkshauptrunde auf dem heimischen Kunstrasenplatz in Nierfeld gegen die Siegermannschaften aus den Kreisen Rhein-Erft und Düren an. Eine Terminkollision mit dem letzten Tag des EF-Praktikums hätte das Unternehmen „Bezirksfinalrunde“ fast schon vor Beginn ins Wanken gebracht. In Absprachen mit den Praktikumsstellen konnten jedoch alle einsatzfähigen Spieler abgestellt werden. Nachdem die Mannschaft der Heinrich-Böll-Gesamtschule aus Düren die Realschule Frechen im ersten Duell des Tages 1:0 besiegt hatte, musste gegen den Gegner aus Düren mindestens ein Punkt her, um die Chance auf ein Weiterkommen zu wahren. Ohne die verletzungsbedingt fehlenden Henning Grzonka und Magnus Heinen hatte die neu formierte Abwehrreihe anfänglich mit Abstimmungsschwierigkeiten zu kämpfen, die der Gegner zu einer 2:0-Führung nutzte. In einer hitzigen und kampfbetonten Schlussphase bewies die CFS-Elf Moral und drehte das Spiel. Aaron Mertens erzielte in den Schlussminuten den vielumjubelten Ausgleich, der die Tür für das Erreichen der nächsten Runde aufstieß. Gegen den starken Rivalen aus Frechen, der im letzten Jahr die Endstation bedeutete, genügte nun ein Sieg, der höher als 1:0 ausfiel, für das Weiterkommen. Von Beginn entwickelte das konzentriert aufspielende Team aus Schleiden viel Druck nach vorne, ohne die Balance zu verlieren und zu anfällig für Kontergelegenheiten zu sein. Diese Feldüberlegenheit wurde alsbald in ein Tor umgemünzt. Thomas Feld war es Mitte der zweiten Halbzeit vorbehalten, die Nerven mit dem Treffer zum 2:0 zu beruhigen, ehe mit dem dritten Tor kurz vor Schluss der Einzug ins Bezirksfinale endgültig eingetütet wurde.

Bei frühlingshaften Temperaturen und unterstützt von den Schülerinnen und Schülern des Erdkunde-Kurses von Topfotograf Jürgen Heller traf man in der Bezirksfinalrunde auf die Gesamtschule Hennef Meiersheide, das Pius-Gymnasium Aachen und das Tannenbusch-Gymnasium Bonn, um die beste Schülermannschaft des Regierungsbezirks Köln zu küren. Nicht selten kam es auf dem Nierfelder Kunstrasen zu direkten Duellen zwischen Nachwuchstalenten aus der U17-Bundesliga und den Kreisligen im Raum Schleiden. Gegen die personell teils hochkarätig besetzten Gastmannschaften zeigten die Kicker der CFS aber keine Scheu. So war der Start ins erste Turniermatch äußerst verheißungsvoll. Ein Doppelschlag vom nimmermüden Torgaranten Frederik Brück-Thies sorgte für einen in der Form nicht zu erwartenden schnellen Vorsprung gegen die Elf aus Hennef. Auch im weiteren Verlauf der Partie bot der Underdog den immer stärker werdenden Akteuren aus Hennef Paroli, musste allerdings zehn Minuten vor Abpfiff des Spiels den Ausgleichstreffer hinnehmen. Den Unterschied machte ein Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum des Bundesligisten Bayer Leverkusen, der aus einer homogenen Gästemannschaft noch herausstach und für den späteren Turniersieger in der Schlusssekunde zu allem Überfluss den 3:2-Siegtreffer besorgte. Um die Minimalchance auf den Einzug ins Landesfinale aufrechtzuerhalten, musste im folgenden Spiel gegen das Pius-Gymnasium ein Sieg her. In einer ausgeglichenen Partie war die physisch starke Truppe aus Aachen einen Tick kaltschnäuziger, besiegte die CFSler mit 2:0 und machte alle Träume von einem Weiterkommen zunichte. Um sich erhobenen Hauptes aus dem diesjährigen Schulsportfest zu verabschieden, sollte im abschließenden Spiel unbedingt ein Sieg her. Die mit den fußballerisch talentiertesten Spielern gespickte Mannschaft aus Bonn war der erwartet schwere Gegner, konnte aber durch einen phänomenalen Freistoßkracher von Frederik Brück-Thies bezwungen werden – ein passender Abschluss für ein herausragendes Schulfußballjahr. Der Mannschaft aus Hennef drücken wir im Kampf um die Landesmeisterschaft in Duisburg die Daumen.

Nicht unerwähnt sollen die bemerkenswerten Leistungen der übrigen CFS-Teams bleiben. Ein Großteil des Kaders der Wettkampfklasse I beendetet seine Schulkarriere mit der Vize-Kreismeisterschaft. Unter der Leitung von Peter Berners und Dominik Göbel gelang nach einer engagierten und konzentrierten Vorstellung im stadtinternen Duell ein Auftakt nach Maß. Die abschließende Niederlage gegen eine taktisch und technisch überlegene Mannschaft der Marienschule Euskirchen konnte den positiven Gesamteindruck nicht trüben.

Während die Realschulmannschaft der WK II sportlich weniger erfolgreich war, dafür aber die mit Abstand beste Stimmung verbreitete, gelang der Realschulmannschaft der Jahrgänge 2008-2010 ein weiteres Novum. Ihnen gelang im schulinternen Aufeinandertreffen gegen die Jungs vom Gymnasium der erste Erfolg einer Realschulmannschaft in der noch jungen Sportgeschichte des Realschulzweigs. Beide Mannschaften mussten sich trotz eines aufopferungsvollen Kampfes allerdings schon im Vorrundenturnier den Nachbarn vom Johannes-Sturmius-Gymnasium geschlagen geben.

Den insgesamt zweitgrößten sportlichen Erfolg verbuchte die Mannschaft der Wettkampfklasse IV mit ihrem Coach Olaf Gruhn. Den jüngsten Fußballern der CFS gelang es gleich bei der ersten Teilnahme, souverän den Kreismeistertitel zu erringen. Denkbar knapp zog man im Turnier der besten Schulmannschaften aus den Kreisen Rhein-Erft, Düren und Euskirchen dann den Kürzeren. Nach einem weitgehend problemlosen Auftakt im ersten Turniermatch gegen den Kreismeister aus Düren war man eigentlich in der besseren Ausgangsposition. Gegen das Abtei-Gymnasium Brauweiler hätte schon ein Unentschieden zum Einzug in die nächste Runde genügt. Gegen den in den entscheidenden Momenten besseren und insgesamt mannschaftlich geschlossener auftretenden Gegner unterlag man trotz großen Kampfes schließlich verdient. Auf ein Neues im kommenden Schuljahr – vielleicht führt auch der Weg einer CFS-Mannschaft irgendwann nach Duisburg.

 


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